PROJEKTSTATUS
PLANUNG BIS 2013
STANDORT
GELSENKIRCHEN
PROJEKTART
AUSBILDUNG & WISSENSCHAFT
BGF 987m²
LPH 1 - 3
EnEv 2013
KfW 70
BAUKOSTEN
1.830.000€
PLANUNGSPHASE
JUL - AUG 2013
REALISIERUNG
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BESONDERHEIT
EINLADUNGSWETTBEWERB 2. PLATZ
AUSLOBERIN
GELSENKIRCHENER GEMEINNÜTZIGE WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT mbH
PROJEKTTEAM
WILHELM MEIER-EBBERS, MORITZ EBBERS, ET. AL.
FACHPLANER
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PROJEKTBESCHREIBUNG
Der ARENA PARK Gelsenkirchen hat sich zu einer markanten Visitenkarte der Stadt entwickelt. Unter Beteiligung des FC Schalke 04 wurde 2006 ein städtebauliches Entwicklungskonzept beauftragt. Der Rat der Stadt Gelsenkirchen hat am 14.06.2007 das neue Leitkonzept beschlossen und bestimmt, dass die Ergebnisse des Planungsprozesses bei der Aufstellung von Bauleitplänen gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 11 Baugesetzbuch zu berücksichtigen sind.
Die Umsetzung des Leitkonzeptes ARENA PARK soll weitere Ansiedlungen rund um die Wirtschaftsbereiche Freizeit, Tourismus, Ge-
sundheit, Sport und gehobener Gastronomie sowie Büronutzungen und Dienstleistungen ermöglichen. Die vorhandenen Flächen können qualitätsvoll nachverdichtet werden. Der vorliegende Entwurf berücksichtigt das Leitkonzept. Vorbesprechungen im Bauordnungsamt haben stattgefunden. Es wurde der Vorschlag unterbreitet, mit dem Ergebnis der Vorplanung, die Abweichungen zum B-Plan in der Entwurfsphase abzuklären.
Die Kindertagesstätte wird als eingeschossiger Solitär auf der nord-östlichen Grundstücksfläche entlang der inneren Adenauerallee innerhalb des vorhandenen Grünsaumes
des Sportparadieses südlich der Gesamtschule Berger Feld platziert. Die Erschließung erfolgt über die innere Adenauerallee und nutzt den vorhandenen Einblick auf das Grundstück. Eine Anfahrbarkeit mit PKW für den Zielverkehr halten wir für erforderlich und ist über das Sportparadies oder über die Zufahrt Gesamtschule Berger Feld möglich. Die Anfahrt über das Sportparadies vermeidet zusätzliche Querungen mit Besuchern der Veltins Arena. Um die Anfahrt zur Kita städtebaulich zu markieren, sind die notwendigen Stellplätze gegenüber dem Kita Eingang positioniert.
STÄDTEBAULICHE EINORDNUNG
Die gewählte Ausrichtung des Gebäudes verstärkt und unterstützt die vorhandene städtebauliche Sichtachse. Weiterer Vorteil dieser Stellung ist die Integration des Gebäudes in die Umgebung. Die grünen Freibereiche, die die Baufläche nach außen hin abgrenzen, garantieren deren hohe Qualität. Im Norden dient diese Grünanlage auch als Schutz zum Paul-Matzkowski-Weg, der die Zuwegung zur Veltins-Arena darstellt. Die vorhandenen Grünanlagen und der Begrünungssaum werden genutzt. Eingriffe oder Änderungen sind nicht notwendig. In unmittelbarer Umgebung befindet sich die Gesamtschule Berger Feld auf einer ca. 6 ha großen Fläche östlich der Arena und nördlich der geplanten Kita, an der inneren Adenauerallee gelegen. Sie wurde in der Zeit des Parkstadionbaues als erste Gesamtschule mit Modellcharakter in Gelsenkirchen errichtet. Sie hat derzeit ca. 1.500 Schüler. Auf einer ca. 10 ha großen Fläche südlich und westlich der geplanten Kita wurde das SPORT-PARADIES 1984 eröffnet. Alleinstellungsmerkmal war die Vielfalt der Sport- und Erholungsmöglichkeiten, Eislaufen, Schwimmen, Kegeln, Relaxen oder Fitness an einem Ort zu betreiben.
GEBÄUDEKOMPOSITION
Für die Struktur des Gebäudes ist der Riegel gewählt worden. Der Funktionsriegel ist zur Straßenseite ausgerichtet und der Gruppenraumriegel zur Gartenseite. Verbindendes Element ist der Spielflur mit Halle und Garderobe. Zu Straße zeigt sich der Funktionsriegel in einer eher geschlossenen Front aus Klinkersteinen mit den notwendigen Belichtungen. Die vorhandenen Grün-Öffnungen geben den Blick frei auf den Eingang und die angrenzenden Räume wie Multifunktionsraum, Garderobe und Leiterraum.
Der Gruppenraumriegel öffnet sich mit großen Fenstern zur Spielfläche nach Süd-Westen. Die Erker der Gruppenräume gliedern das Gebäude und bieten freie Sicht auf die Flächen, die Bäume und den Grünflächensaum des Grundstücks. Die Grünanlagen im Süden und Westen garantieren mit ihren Baumkronen ausreichend Sonnenschutz für das Außengelände. Die gewählte Stellung des Baukörpers bietet genügend Abstand gegen ungewollte Verschattungen des Gebäudes.
FUNKTIONSBEREICHE
4-zügige Kindertagesstätte mit Spontanpflege und Multifunktionsraum. Die Kita-Gruppenräume befinden sich im gartenseitigen Riegel. Die Vorsprünge dieser vier Gruppenräume gliedern den Baukörper mit dazwischen liegenden Schlaf- und Gruppennebenräumen und machen eine dreiseitige Belichtung möglich.
Die Gruppenräume erhalten eine Verschattungsanlage, Schlaf- und Nebenräume werden verdunkelt. Die nördliche Belichtung dient gleichzeitig als Fluchttüre. Eine flexible Nutzung der Gruppenräume mit den Nebenräumen wird durch die inneren Verbindungen der Räume möglich. Die gewählte separate Platzierung des Gruppenraums, der auch zur Spontanpflege genutzt wird, macht einen zusätzlichen Seiteneingang entbehrlich.
Im straßenseitigen Riegel befinden sich Personal- Leiter- und Besprechungsraum sowie Mehrzweckraum und Geräteraum.
FLEXIBLE NUTZBARKEIT
Die Hauptachse der Kita als Spielflur verbindet die Aufenthalts- und Kommunikationsbereiche mit Ausblicken zur Süd- und Nordseite durch die transparente Konstruktion zum Außenraum. Die Mitte des Gebäudes wird durch die Weitung der Hauptachse zur Eingangshalle verstärkt
Die Eingangshalle ist mehr als ein Erschließungsbereich, sie ist ein Raum zur Orientierung und Kommunikation.
Über die Halle mit Garderobe werden alle Räume und die Außenbereiche auf kurzen Wegen erreicht. Die Halle bietet Sichtbeziehungen in alle Richtungen und Funktionen.
Eine Toilettenanlage mit Damen-, Herren- und Behinderten-WC mit Dusche ist der Halle zugeordnet und auch aus dem Multifunktionsraum erreichbar.
Diese flexible Anordnung ermöglicht alternative, externe Nutzungen.
KONSTRUKTION
Für die tagenden Konstruktionen werden Materialien gewählt die ein hohes Wärmespeichervermögen haben und die Grundlage der Anforderungen des Energiekonzepts für die Erreichung des KFW 70-Standards bilden.
Die Umfassungswände der Gruppenräume werden mit Kalksandsteinen, die Dachdecke, Stützen und Bodenplatte aus Stahlbeton ausgeführt. Alle Innenwände werden mit Trockenbausystemen hergestellt. Ausnahmen hierzu sind statisch notwendige Wandscheiben zur Queraussteifung des Gebäudes nach Angabe des Tragwerkplaners. Das Flach-Dach ist als Warm-Dach konstruiert. Die Option zur Montage einer Photovoltaikanlage wird erfüllt. Die Fensterelemente werden mit hochwärmegedämmten Gläsern ausgeführt und liegen in der Dämmebene. Die gewählten Konstruktionen erfüllen die Anforderungen an sich ändernde Nutzungen wie Umbau, Veränderungen und Folgenutzungen auch nach grundsätzlich anderen Anforderungen.
ENERGIEKONZEPT
Das Energiekonzept erfüllt die Anforderungen einesKFW 70-Gebäude. Kindertagesstätten haben kurze Nutzungszeiten bei hoher Belegungsdichte. Dies unterscheidet eine Kita von Wohn- und Bürobauten. Energetisch und wirtschaftlich erfordert dies eine besondere nutzungsspezifische Auslegung der Haustechnik in Verbindung mit einer dafür abgestimmten Baukonstruktion. Die Einsparung von Energie für das KITA-Gebäude basiert auf der Reduzierung des Energiebedarfs der wärmeübertragenden Außenhülle mit Wänden und Decken, die eine hohe Speicherfähigkeit besitzen.Die tragende Außenwand aus Kalksandsteinen und die Betondecken erfüllen diese Voraussetzungen.
Der Funktions-Riegel zur Straße erhält auf dem KS-Mauerwerk eine Mineralwolldämmung und Klinkermauerwerk.Der Gruppenraum-Riegel wird mit wärmebrückenfreien 20-24 cm starken Mineral Dämmsteinen z. B. Weber therm 200 oder Multipor Systeme von Xella belegt und erhält einen farbigen Mineral-Putz. Die geringen Außenbauteile des Spielflur-Riegels bestehen aus einer Aluminium-Glasfassade.